Die Gelenkapsel dient Gelenkstabilität. Dabei ist der Spannungszustand der Gelenkkapsel je nach Stellung (Streckung / Beugung) unterschiedlich. Im fortgeschrittenen Stadium der Gonarthrose kommt zu osteophytären Anbauten im Bereich der posterioren Kondylen. Diese spannen die Gelenkkapsel auf, dadurch kommt es zu einem engen Gelenkspalt in der Streckung. Im weiteren Verlauf entstehen Adhäsionen der Gelenkkapsel an den posterioren Kondylen, es liegt ein Streckdefizit des Kniegelenkes vor. Daher ist es wichtig, vor femorale Nachresektion zum erreichen einer vollen Streckung die Osteophyten dorsal zu entfernen und ein dorsales Release durchzuführen.
In der Streckung ist die Gelenkkapsel dorsal gespannt und in der Beugung erschlafft.
Szenario 1 – enger Streckspalt
Ist der Gelenkspalt in der Streckung zu eng, dann ist die dorsale Gelenkkapsel (PC) gespannt.
Die Releasemaßnahmen sollten wie unten aufgelistet durchgeführt werden und nach jedem Schritt sollte die Bandspannung reevaluiert werden.
Releasesequenz
Szenario 2 – „Lift-off“ des Spacers
Ist der Gelenkspalt in der Streckung zu eng und es kommt zu einem sog. „Lift-off“ des Spacers bzw. Probeinlay, dann ist dorsale Gelenkkapsel (PC) gespannt und – oder der posterior slope nicht ausreichend.
Die Releasemaßnahmen sollten wie unten aufgelistet durchgeführt werden und nach jedem Schritt sollte die Bandspannung reevaluiert werden.
Releasesequenz
Kommt es weiterhin zum Anheben des Probeinlays, ist eine slope Korrektur unausweichlich.
PC | Posterior Capsule |
Aviation-style checklists for the arthroplasty procedures.
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