Kongenitale Hüftdysplasie mit hoher Hüftluxation
Eine 58 jährige Patientin mit einer kongenitalen Hüftdysplasie und hoher Hüftluxation wurde mit einer Individualprothese erfolgreich versorgt
Case report aus dem St. Marienwörth Krankenhaus Bad Kreuznach - Dezember 2020
Dr. med. Peter Garay - Leiter der Sektion für Endoprothetik und Unfallchirurgie am St. Marienwörth Krankenhaus in Bad Kreuznach - sowie sein oberärztlicher Kollege, Herr Anton Suriyakumar, führten einen komplizierten Eingriff am fehlgebildeten Hüftgelenk (Hüftdysplasie) mit 3,5 cm Beinverkürzung (Abbildung 1) bei einer 58-Jährigen mit Erfolg durch. Bei der Patientin war eine angeborene Hüftdysplasie lange Zeit nicht erkannt worden, sodass im Laufe der Jahre das Gelenk völlig zerstört wurde und damit eine Versorgung mittels einer „Standard“ Hüftprothese nicht mehr möglich war. Für diese Operation wurde anhand von computertomographischen Daten (Abbildungen 3-8) eine speziell auf die Patientin zugeschnittene Individualprothese angefertigt (Abbildung 9) und zementfrei eingesetzt. Ein derartiger Eingriff stelle aufgrund der technischen Herausforderungen und der Seltenheit den höchsten Schwierigkeitsgrad in der Endoprothetik dar, unterstreichen die beiden Ärzte und geben den Hinweis, dass Hierzulande die Zahlen der unbehandelten Hüftdysplasien seit der Einführung der Säuglingssonographie nach Graf, welche seit 1996 ein fester Bestandteil der U3 Untersuchung sei, deutlich zurückgegangen seien.
Abbildung 1 Kongenitale Hüftdysplasie mit hoher Hüftluxation und Ausbildung einer Neopfanne