Zugänge
Der klassische Zugang zum Hüftgelenk ist der transgluteale Zugang nach Bauer (lateral) in Rückenlage. Daneben gibt es den Zugang nach Watson-Jones (antero-lateral), nach Smith Petersen (anterior), nach Moore (dorsal) und noch diverse andere modifizierte Zugänge. Hier soll der klassische, transgluteale Bauer Zugang in Rückenlage veranschaulicht werden.
Zugang
Der Hautschnitt erfolgt längst über dem Trochanter major. Durchtrennung der Subkutis bis auf die Fasia lata. Eine subtiler Blutstillung ist wichtig, um ein postoperatives Hämatom zu vermeiden. Zudem erleichtert eine Bluttrockenheit die Übersicht. Anschließend erfolgt die Spaltung des Tractus iliotibialis in Faserrichtung. Weghalten des Tractus nach ventral mit einem Vierzinker-Haken. Einsetzen eines Hohmann Hakens nach dorsal (knochennah) am Trochanter major. Die darunter liegende Bursa trochanterica wird rezesiert, um eine gute Darstellung des Sehnenspiegels des M. gluteus medius zu erreichen.
Wichtig dabei ist den Tractus in der Mitte zu spalten, um spätere Operationsschritte zu erleichtern. Eine zu weit dorsale Spaltung erschwert die die Pfannenpräparation und eine zu weit ventrale Spaltung erschwert wiederum die Schaftpräparation. Um den Schenkhalsstumpf im weiteren Schritt besser exponieren zu können, kann der Tractus iliotibialis proximal leicht nach dorsal gebogen geschnitten werden.
Abbildung 3 Hautschnitt
Ertasten des Intervalss zwischen M. gluteus medius und M. vastus lateralis (blau eingekreist) im Bereich des Tuberculum innominatum. Knochennahes Ablösen des M. gluteus medius et minimus mit dem Elektrokauter am Trochanter major. Proximal kann die Muskulatur im Faserverlauf stumpf gespalten werden, um Blutungen zu vermeiden. Darstellen der Gelenkkapsel mit einem breiten Hohmann-Hakens. Dieser wird am ventralen Acetabulumrand gesetzt.
Abbildung 4 Muskelintervall
Ablösen des M. gluteus medius im Bereich des sehnigen Anteils (ansatznah), um später eine sichere Refixation zu erreichen. Den M. gluteus medius nicht weit nach proximal spalten, um eine Gefäß-Nerven Verletzungen (A. u. N. gluteus superior) zu vermeiden. Den ventralen Hohmann-Haken kapselnah setzen, um eine Verletzung des N. femoralis zu vermeiden!
Türflügelartiges Eröffnen der Gelenkkapsel und sukzessives Abtragen derselben. Danach wird cranial und caudal jeweils mit einem stumpfen Hohmann-Haken den Schenkelhals umfahren, um den Schenkelhals darzustellen.